fotografiert von wausk in 2009
Merkmale:Ehemaliges Behandigungsgut des Stiftes Essen, das urkundlich bereits 1552 mit den damals dort aufsitzenden Eheleuten Heinrich und Grete Dortmann erwähnt ist. Das jetzige mächtige Fachwerkhaus wurde 1791 (lt. Inschrift auf dem Spruchbalken über der giebelseitigen Einfahrt im Wirtschaftgiebel) errichtet. Der in Ständerbauweise errichtete Fachwerkbau ist geprägt durch kräftiges Balkenwerk und den zahlreichen geschoßhohen naturgebogenen Windstreben. Über dem Zugang zum Wohnteil sind die Hölzer ornamental in X-Formen angeordnet. Dieser Teil des Hauses ist weiterhin durch eine hölzerne Inschriftplatte hervorgehoben. Die Grundrißgliederung dieses niederdeutschen Hallenhauses mit Stall- und Wohnteil ist weitgehend erhalten. Im Stallteil befindet sich noch teilweise der alte Fußboden. Im Wohnteil liegt an zentraler Stelle die hohe und geräumige Diele von der aus eine Treppe in das Obergeschoß führt. Die Hofanlage wird im Osten durch ein im 19. Jh. angefügten zweiflügeligen Fachwerkwirtschaftstrakt ergänzt.
Der Dortmannhof ist als ehem. Behandigungsgut des Stiftes von historischer Bedeutung. In seiner Fachwerkarchitektur sind handwerkliche Traditionen des Essener Landes dokumentiert. Durch die erhaltene Grundrißgliederung werden die Lebensverhältnisse der großbäuerlichen Bevölkerung im 18. Jh. überliefert. Insofern ist der Dortmannhof bedeutend für die Geschichte der Menschen. Seine Erhaltung und Nutzung liegt aus volkskundlichen und wissenschaftlichen, besonders architekturgeschichtlichen Interesse, wobei sein Wert geprägt wird durch die Möglichkeit zur Ergänzung der vorliegenden hauskundlichen Forschung zum niederdeutschen Hallenhauses.
(aus: Denkmalliste der Stadt Essen, Stand: 01.02.2001)
http://cliolink.de/denkmalliste/bezirk06/katernberg/000000952212ac22e.html
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