panorama kokerei zollverein

Freitag, 16. Juli 2010

Wohnhäuser in Essen-Katernberg,ehem.Bergbausiedlung Ottenkampshof, Drokamp, Nienhauser Busch

fotografiert von wausk in 2009 und 2010

Drokamp





                                                              Nienhauser Busch




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Quelle
cliolinkliste:
Merkmale:Katernberg hat sich im 19. Jahrhundert von einer dörflich strukturierten Bauernschaft zu einer Industriekommune entwickelt .
1847 wurde der erste Tiefschacht durch Franz Haniel niedergebracht. Bis 1903 folgten 10 Schächte. Zollverein wurde zur größten und modernsten Schachtanlage Europas. Die Folge war eine Bevölkerungsexplosion, die den Wohnungsbau notwendig machte.
Als erste Siedlung entstand ca. 1860 der Hegemannshof und anschließend um 1870 der Ottekampshof. Die beiden Siedlungen gehören zu den ältesten Bergarbeitersiedlungen des Ruhrgebiets.
Von der ehemaligen Siedlungsanlage Ottekampshof, die drei parallel verlaufende Straßenzüge und einige kleinere Querstraßen umfaßte, existieren heute nur noch die Häuser am Nienhuser Busch (bis zur Straße Weckenkamp) und Drokamp.
 
Beschreibung der Gebäude:
 
1. Nienhuser Busch 9 - 27 und 6 – 28
Der Nienhuser Busch ist eine beidseitig mit Wohnhäusern in den Jahren 1893 bis 1896 bebaute Straße; es ist nur ein Gebäudetyp vorhanden. l 1/2-geschossiges Backsteinwohnhaus für vier Parteien mit schmaleren, niederen Anbauten an beiden Giebelseiten; hoher abgesetzter Sockel mit freiliegenden Kellerfenstern, umlaufendes Geschossgesims mit Rechteckquerschnitt, verkröpftes, gestuftes Traufgesims, jeweils zwei seitliche Eingänge an beiden Traufseiten; alle Öffnungen stichbogig, Zwillingsfenster im Drempel; in den Anbauten befanden sich ehemals Ställe.
 
2. Drokamp 1 - 39 und 2 - 36
Der Drokamp ist eine baumbestandene Straße, die in einem Wendehammer endet und beidseitig mit Arbeiterwohnhäusern, die in den Jahren 1896 - 1898 errichtet wurden, für jeweils vier Parteien bebaut ist. 1-geschossig mit ausgebautem Dachgeschoss und in Backsteinmauerwerk errichtet; von den vier Fensterachsen der Traufseite sind zwei risalitartig vorgezogen, darüber liegt ein mächtiges Zwerchhaus; der Sockel ist hoch, die Kellerfenster liegen teilweise frei; an beiden Giebelseiten und an der rückwärtigen Traufseite liegt jeweils ein kleiner schmaler, von einem Satteldach gedeckter verputzter Anbau, an den Giebelseiten befindet sich darin ein Eingang, an der rückwärtigen Traufseite sind es zwei, die Häuser sind für vier Parteien gebaut worden; die Fenster sind stichbogig und haben Blendrahmen mit Rechteckquerschnitt; die ursprünglich vorhandenen Hausgärten wurden zugunsten einer allen zugänglichen Anlage aufgegeben.
 
Alle Siedlungen von Zollverein weisen die Zuordnung der Einzelhausteile auf, die typisch für den frühen Arbeiterwohnungsbau ist. Die Siedlungen in Katernberg, klar abgegrenzt und in eindeutiger Zuordnung zu den Schächten, bestimmen die Siedlungsstruktur. Wenn man anerkennen muss, dass die Ausweitung des Bergbaues die Geschichte des Ruhrgebiets und darüberhinaus Deutschlands geprägt hat, dass neben anderen das Ruhrrevier zu den bedeutendsten Industriezentren gehört, dann ist die gegebene Anschaulichkeit der strukturellen und siedlungsgeschichtlichen Zusammenhänge entsprechend dem Denkmalschutzgesetz (DSchG) NRW von eminenter historischer Bedeutung.
In Katernberg ist das Nebeneinander von Wohnen und Arbeiten besonders anschaulich und prägt das Ortbild. Diese Verdeutlichung des gegebenen Zusammenhanges steigert zugleich den Wert jeder zugehörigen Siedlung, dies trifft auf die Siedlung Ottekampshof in unmittelbarer Nähe von Zeche Zollverein Schacht IV, V, XI als Teil eindeutig zu.
Durch den Ottekampshof werden die genannten Strukturen das Nebeneinander von Wohnen und Arbeiten in einem bedeutenden Stadtteil von Essen, einer bedeutenden Industriestadt des Ruhrgebiets, besonders anschaulich. Damit ist die Siedlung Ottekampshof zeitgeschichtlich, architektonisch und städtebaulich bedeutend. Gleichzeitig ist sie ein wichtiges Dokument der Lebensverhältnisse der Bergbauarbeiter zum Ende des 19. Jahrhunderts und daher bedeutend für Erkenntnisse der Arbeits- und Produktionsverhältnisse und ebenso bedeutsam für die soziologische Geschichte des Menschen. Aus den o. g. Gründen liegt die Erhaltung und Nutzung der Siedlung Ottekampshof aus wissenschaftlichen und städtebaulichen Gründen im öffentlichen Interesse. Die Siedlung Ottekampshof ist durch die Umstände ihrer Enstehung - hinsichtlich ihrer historischen, städtebaulichen und soziologischen Konzeption - als Mehrheit von baulichen Anlagen gemäß § 2 Abs. 1 und 2 DSchG als ein Baudenkmalenkmal zu werten und zu schützen.
 
(aus: Denkmalliste der Stadt Essen, Stand: 17.02.2001)
http://www.cliolink.de/denkmalliste/bezirk06/katernberg/000000952212ac88d.html